Fairplay im Alltag 17-2016 – Die Big Five

KStA_2016-04-28_PersönlichkeitOft sprechen wir von Persönlichkeit, wenn es um Personen des öffentlichen Interesses geht, seien es weibliche oder männliche Schauspieler, Politiker oder auch Sportler. In allen Bereichen geht es darum, Haltung zu zeigen – ob nun gespielt oder echt – jedenfalls aber im Dienste des Auskommens miteinander. Eine gelebte Haltung bestimmt auch die Persönlichkeit eines jeden und einer jeden von uns.

Im Vorfeld einer Infoveranstaltung hat Marie-Anne Schlolaut jüngst im Magazin des Kölner Stadt-Anzeigers die Frage thematisiert, was Persönlichkeit ausmacht. Während Laien häufig von Äußerlichkeiten ausgehen wie der Frisur, der Attraktivität oder der Sympathie, hält die befragte Expertin Maike Luhmann von der Uni Köln fest, dass sich Persönlichkeit aus Fremdbild und Selbstbild ergibt.

KStA_2016-04-28_Persönlichkeit1Die äußere Wahrnehmung umfasst jeweils nur einen Teil der Persönlichkeit eines oder einer anderen. Das liegt auch daran, dass sich Menschen in verschiedenen Umständen unterschiedlich selbst darstellen oder geben. Der Mensch, so eine Erkenntnis vom Kölner Lehrstuhl für Methoden der Persönlichkeitspsychologie, ist zu keinem Lebensalter „aus einem Guss“.

Lebenserfahrung hilft zwar dabei, neue Bekannte bereits nach wenigen Minuten weitgehend gut einschätzen zu können, aber nicht dabei, „ob jemand neurotische Züge hat“. Facebook-Nutzeranalysen sind laut Expertin Luhmann „erschreckend treffsicher“, zudem gilt offenbar die alte Faustregel, „gleich und gleich gesellt sich gern“. Was aber spielt bei der Ausprägung der Persönlichkeit neben Genen, Umwelt, Elternhaus, Schule und Freunden noch eine Rolle.

Hier werden die so genannten „Big Five“ ins Spiel gebracht, das sind: „Offenheit, Gewissenhaftigkeit, Extra- oder Intraversion, Verträglichkeit und Neurotizismus. Diese fünf Charakteristika fänden weltweit Anwendung in der Bewertung von Persönlichkeit, bei nur geringen nationalen Verschiebungen. Dabei spielt vor allem die Unterscheidung zwischen Extrovertierten (die sich eher an Tatsachen orientieren) und Introvertierten (die sich eher an ihren eigenen Vorstellungen orientieren) eine große Rolle.

SOTG_Be-Fair-MindedUnmittelbar verständlich erscheinen die Punkte Offenheit, Gewissenhaftigkeit sowie auch Verträglichkeit (dies wird in weiten Teilen der Gesellschaft noch als Antimerkmal guter Chefs betrachtet). Neurotizismus beschreibt den Hang, sich übertrieben zu sorgen anstelle davon, unbeschwert durchs Leben zu gehen.

Interessanterweise habe ich in diesem Konzept der Persönlichkeitserklärung gleich zwei Parallelen zur Kultur des Frisbeesports gefunden. Insbesondere im Teamsport Ultimate Frisbee bewerten sich Teams gegenseitig und auch selber, sodass am Ende eines Turniers ein Fremdbild und ein Selbstbild heraus kommen. Die Abweichung zeigt, inwieweit wir als Team die Persönlichkeit darstellen, von der wir ausgehen es zu tun.

SOTG_Enjoy-PlayingInteressanterweise geschieht diese Bewertung genau in fünf Kategorien, die nun nicht eins zu eins auf die Big Five übertragbar sind, aber beinahe. Die Big Five in der Fairplay-Bewertung im Ultimate gegenüber denjenigen in der Persönlichkeitspsychologie sind:

Regelkenntnis – Gewissenhaftigkeit
Vermeidung von Körperkontakt – Verträglichkeit
Respektvolle Kommunikation – Extraversion/Intraversion
Eine faire Grundeinstellung – Offenheit
Liebe zum Spiel (über unbedingtem Siegeswillen) – Lockerheit (anstelle von Neurotizismus)

Bei Interesse an Vertiefung, entsprechenden Vorträgen oder Workshops kontaktieren Sie mich bitte.

29. April 2016 von JoergBenner
Kategorien: Mitarbeiter-Wissen, Verantwortung | Schlagwörter: , , , , , , , , , , , | 1 Kommentar

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