Erfolgskritische Reputation im Handel

EHI-LogoKommunikations-Verantwortliche und Geschäftsführer aus dem Handel sind laut aktueller EHI-Studie „PR im Handel 2014“ mit der Reputation ihrer Branche unzufrieden. Besondere Bedeutung hat der Ruf von Handelsunternehmen vor dem Hintergrund, dass die Ansprüche an Transparenz und verantwortliches Handeln steigen.

Der Ruf des Handels sei schlechter als seine tatsächlichen Leistungen, meinen 63 Prozent der PR-Verantwortlichen und 69 Prozent der Geschäftsführer (im Vorjahr waren es noch mehr: 81 Prozent der PR-Leute und 71 Prozent der Geschäftsführer). Einigkeit besteht hinsichtlich der Einschätzung (übergreifend 82 Prozent), dass der Einfluss von Reputation auf den wirtschaftlichen Erfolg in den vergangenen Jahren zugenommen hat und weiter zunimmt. Als Hauptgründe werden die kritischen Kunden und ihre gestiegenen Ansprüche (35 Prozent) sowie die zunehmende Transparenz (26 Prozent) genannt.

Noch entscheidender aber: „König Kunde ist multimedial“, wie das Pr-Journal formuliert. PR-Verantwortliche haben sich darauf einzustellen, dass die Kunden noch kritischer werden. Das heißt zum einen, ihre Ansprüche an sozial und ökologisch verantwortliches Handeln steigen weiter an, und zum anderen, dass sie ein breites Spektrum an Informationskanälen nutzen und dabei weitgehende Transparenz der Unternehmen erwarten.

PR_Studie_1Social Media nicht mehr wegzudenken

Entsprechend nutzen die Firmen zunehmend die klassischen Social Media-Plattformen wie Facebook (84 Prozent), Youtube (59 Prozent) und Twitter (47 Prozent). Daneben nehmen auch Aktivitäten bei Google+ sowie auf eigenen Blogs oder auch in der firmeneigenen Community zu (Collaboration Software). Rund 15 Prozent der Unternehmen geben an, dass Social Media bereits die Hälfte oder mehr der gesamten Kommunikation einnimmt, knapp die Hälfte aller Befragten sagen, Social Media mache etwa ein Drittel der Kommunikation aus.

Durch die zunehmende Bedeutung der Reputation werden die Aufgaben der PR-Verantwortlichen nach Ansicht von 80 Prozent der Befragten immer komplexer. Dafür würde vielen PR-Verantwortlichen aber auch mehr Geld zur Verfügung gestellt, wie der PR Report hervorhebt. Im Vorjahr haben 41 Prozent der Handelsunternehmen in Deutschland ihre PR-Etats erhöht. Demgegenüber haben 22 Prozent von ihnen Kürzungen vorgenommen. Bei den übrigen Teilnehmern (37 Prozent) blieben die Budgets unverändert. Allerdings haben 83 Prozent der Unternehmen zusätzliche Mittel für Social Media locker gemacht, vor allem für zusätzliches Personal. Bereits ein Drittel der Unternehmen hat eine eigene Social Media-Abteilung.

Social_Media_16042014Ein weiterer Grund, warum Reputation erfolgskritisch ist, heißt Vertrauen. Dieser wurde immerhin noch von 18 Prozent der Befragten als eine der wichtigsten Voraussetzungen für einen guten Ruf genannt. Vertrauen nämlich bietet Orientierungshilfe, besonders bei dem vorherrschenden Überangebot und der scheinbaren Austauschbarkeit von Waren.

Das EHI Retail Institute mit Sitz in Köln ist ein Forschungs-, Bildungs- und Beratungsinstitut für den Handel. An der Untersuchung haben sich die PR-Vertreter von 85 Handelsunternehmen beteiligt, darunter knapp die Hälfte der Top 20 des deutschen Einzelhandels. Mitglieder des EHI erhalten die Studie ‚PR im Handel 2014‘ kostenlos im Downloadbereich der EHI-Website. Nicht-Mitglieder können sie zum Preis von 495 Euro kaufen.

14. April 2014 von JoergBenner
Kategorien: Soziales Netzwerken, Verantwortung | Schlagwörter: , , , , , , , , | 1 Kommentar

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