Konflikte agil gemeinsam lösen
Die Teamfähigkeit vieler Zeitgenossen lässt einiges zu wünschen übrig. Dabei setzen zahlreiche neue Arbeitskonzepte vor allem auf die Teams als Keimzellen des geschäftlichen Erfolgs. Dies ist insbesondere in Zeiten zunehmender Digitalisierung einer Vielzahl von Businesses notwendig. Vertrauen ist gut. Empowerment ist besser.
Die Chefs sind nicht die Konfliktlöser. Das war vielleicht im Kindergarten und in der Grundschule so, Petzen inbegriffen. In einem zukunftsorientierten Unternehmen sollten die Mitarbeiter nicht nur nach ihrer fachlichen Qualifikation, sondern vor allem auch aufgrund ihrer Teamfähigkeit eingestellt werden. Softskills spielen in einer Welt des andauernden Wandels eine zunehmend wichtige Rolle.
Was passiert, wenn stets der Vorgesetzte zur Regulierung von Konflikten bemüht wird, ist klar: Die Probleme werden nicht kleiner und schon gar nicht aus der Welt geräumt. Darauf weist der Psychologe Josef Rieforth, wissenschaftlicher Leiter der Abteilung Beratung und Konfliktlösung an der Universität Oldenburg in einem dpa-Feature hin: „immer mehr Unternehmen qualifizieren ihre Mitarbeiter darin, Konflikte selbst zu lösen“, zitiert ihn Jörg Wiebking im Kölner Stadt-Anzeiger. Zudem öffnet das Machtwort die Tür dazu, die verordnete Lösung zu unterlaufen und die Schuld für das Scheitern einem anderen zuzuschieben, heißt es dort weiter.
In der Konfliktlösung ist echte Teamarbeit gefragt, indem jeder zu Wort kommt und zur Lösung beiträgt. Allerdings müssen die Teamleiter erkennen, dass für diese wichtigen internen Prozesse ein Zeitfenster geschaffen werden muss. Und dann ist ein gemeinsames Vorgehen, auf das sich alle einigen, der erste Schritt zur Kooperation. Anschließend geht es darum, die oft unterschwellig schwelenden Probleme ohne Angst vor Konsequenzen zu benennen. Erst danach sollten gemeinsame Ziele definiert und möglicherweise zusammen mit einem außen stehenden Dritten verfolgt werden.
Der Ansatz der lateralen Führung (lat. „latus“ gleich Seite, Flanke) verfolgt das Ziel, dass sich die Teamworker auf Augenhöhe begegnen. Um einem Missverständnis vorzubeugen: „Seitlich führen“ bedeutet nicht, auf Führung zu verzichten. Vielmehr geht es genau darum, eine Kultur des Zuhörens, der Geduld und der Empathie zu schaffen. Zu den Aufgaben des Teamleiters gehört es insofern auch, gemeinsam Kommunikationsregeln zu schaffen, auf die sich die Mitarbeiter verpflichten. Im Idealfall schon bevor es zu Konflikten kommt.
Diese Art von Empowerment findet häufig in Software-Unternehmen statt, wo agile Teams auch unternehmerische Verantwortung tragen, indem sie Entscheidungen zur Produktentwicklung und –gestaltung ohne Rücksprache treffen sollen. Mittlerweile hält die Agilität Einzug in das Geschäftsmodell selbst. Als Bedingungen für gelungene Agilität nennt Urs Enzler von der bbv Software Services AG im Interview mit windowsdeveloper.de zum Einen „stabile Teams, die sich immer mal wieder selbst hinterfragen und Verbesserungen suchen und ausprobieren“ und warnt zum Anderen vor der Gefahr: „Die Teams verfügen nur über Halbwissen und es fehlt ein erfahrener Coach.“
Auch der Vizepräsident von Forrester Research Bobby Cameron fordert laut einem Beitrag auf tecchannel.de ein agiles Betriebsmodell, um sich auf den raschen geschäftlichen Wandel im Rahmen der Digitalisierung des Businesses einzustellen: Kleine Teams, die fest in der Organisation verankert und von A bis Z eigenverantwortlich für ihre eigene Wertschöpfung zuständig sind, wobei sie die bestehenden Systeme und Prozesse kontinuierlich hinterfragen müssen. Bei der Vorbereitung Ihrer Teams auf eine gemeinsame Kommunikationskultur, die zu Wertschöpfung und Reflexion befähigt, biete ich Ihnen gerne meine Hilfe an.