Digitales Deutschland bleibt auf der Stelle stehen

D21-Digital-Index-2015-3J-VergleichDigital-Index 2015: Klare Abstufungen des digitalen Zugangs, unbedachte Praxis überwiegt, nur gut ein Drittel shoppt online, jeder Fünfte nutzt mobiles Arbeiten

Der „Digitalisierungsgrad der Bevölkerung“ liegt in Deutschland aktuell bei 51,6 Indexpunkten und damit 0,3 Punkte über Vorjahresniveau. Das hat der „Digital-Index 2015“ der Initiative D21 und des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie ergeben. Bei der Vorstellung der „umfangreichsten und aussagekräftigsten Studie zur Entwicklung der Digitalen Gesellschaft“ bleibt unklar, ob dies ein ermutigendes oder eher maues Zwischenergebnis ist.

Die Ergebnisse des D21-Digital-Index 2015 wurden am 3. November in Berlin bekannt gegeben. Matthias Machnig, Staatssekretär im Bundesministerium für Wirtschaft und Energie, erklärte:

„Digitale Kompetenz, Vertrauen und Offenheit gegenüber den neuen Technologien sind die Voraussetzung dafür, dass jeder Einzelne und die Gesellschaft von den großen Chancen der Digitalisierung profitieren können.“

D21-Digital-Index-2015-KenntnisEr lobte die aktuelle Entwicklung bezüglich Zugang zum Internet und Kompetenz und verwies auf Verbesserungs-potenziale beim schnellen Breitband, beim mobilen Internet und bei der selbstbestimmten Nutzung des Internets insgesamt. Dennoch ließe sich formulieren, dass die Digitalisierung erst in der Hälfte der Gesellschaft angekommen ist. Hannes Schwaderer, Präsident der Initiative D21, bestätigte den Staatssekretär:

„Für die Entwicklung der Digitalen Gesellschaft müssen der Bevölkerung die Chancen der Digitalisierung besser aufgezeigt und digitale Kompetenzen gefördert werden.“

D21-Digital-Index-2015-OffenheitDer D21-Digital-Index ist eine Weiterentwicklung des (N)ONLINER Atlas (2001-2015). Er erfasst auf Basis von 33.000 Befragungen Potenziale und Hindernisse der Internetnutzung. Erstmals wurde auch die mobile Internetnutzung erfasst, wonach 53,9 Prozent der Deutschen ab 14 Jahren dies nutzen. Angestiegen ist auch die Nutzung mobiler Geräte, vor allem von Tablets (2015: 35 Prozent; 2014: 28 Prozent) und von Smartphones (2015: 60 Prozent; 2014: 53 Prozent).

Der Index ist aufgeteilt in sechs Kapitel und ein Fazit. Kernaussagen sind: Kapitel 1, Selbstbestimmtheit: Die Nutzung digitaler Innovationen steigt, vor allem von Quantified Self-Angeboten (+10%) bei gleichzeitiger Abnahme der „digitalen Offenheit“ um 1,7 Indexpunkte. Kapitel 2, Nutzertypen: Deutschland verharrt bei rund einem Drittel selbstbestimmter und rund zwei Drittel digital weniger erreichter Nutzer. Kapitel 3, Digitale Lebenswelten: Es gibt nach wie vor mehr jüngere als ältere Nutzer, mehr männliche als weibliche und mehr urbane als rurale Nutzer.

KD21-Digital-Index-2015-Generationen-Vglapitel 4, Digital Commerce: Erst 38 Prozent haben online geshoppt, ältere buchen online vor allem Reisen. Kapitel 5, Datenbewusstsein: Trotz relativ hoher Ausprägung herrscht eine weitgehend unbedachte Praxis. Kapitel 6, Arbeiten digital: Werktätige haben höhere digitale Kompetenzen, mehr als jeder Fünfte nutzt Home Office oder mobiles Arbeiten (22 Prozent).

06. November 2015 von JoergBenner
Kategorien: Mitarbeiter-Wissen, Soziales Netzwerken, Verantwortung | Schlagwörter: , , , , , , , | Schreibe einen Kommentar

Schreibe einen Kommentar

Pflichtfelder sind mit * markiert