Fairplay im Alltag 09-2016 – Dankbarkeit zeigen

SOTG_Be-Fair-MindedIn sozialen Netzwerken kursiert ein millionenfach geklickter kleiner Trickfilm, der einen Hubschrauber zeigt. Ein Sportwagenfahrer denkt, so einen hätte ich gerne. Daneben ein SUV-Fahrer denkt, ich hätte gerne einen Sportwagen. Daneben ein Kleinwagenfahrer denkt, ich hätte gerne ein SUV. Daneben denkt ein Fahrradfahrer ich hätte gerne ein Auto. Daneben denkt ein Fußgänger, ich hätte gerne ein Fahrrad. Zuletzt wird ein Rollstuhlfahrer gezeigt, der denkt, ich könnte gerne laufen. Plakativ wird Dankbarkeit eingefordert.

Dankbarkeit hat jedoch in der Tat einen großen Stellenwert in unserem Bewusstsein, wie zum Einen ein Beitrag zu sportlicher Leistungsfähigkeit bei alloutperformance.de belegt. Darin heißt es:

„Dankbarkeit und Stress sind zwei Gefühle, die man rein physiologisch nicht gleichzeitig empfinden kann. Deshalb ist einer der effektivsten Wege Stress zu reduzieren dankbar zu sein.“

Nun ist die Frage, inwieweit solche entsprechende Übungen funktionieren, mir etwa vor dem Schlafengehen drei Dinge zu vergegenwärtigen, für die ich dankbar sein kann. Das könnte schon für die Luft zu atmen, für das Wasser zu trinken und für die Muskeln um mich zu bewegen sein.

Es können aber auch private Beziehungen und Begebenheiten sein, Menschen, mit denen ich zu tun habe, die mir Gutes tun, die Möglichkeit zu arbeiten oder Sport zu treiben. Die dabei im Gehirn ausgeschütteten Rationen Dopamin und Serotonin reduzieren unmittelbar das Stressempfinden, vergrößern das Selbstbewusstsein und verbessern die Schlafqualität.

dankbarkeitWeitere zitierte Studien belegen, dass Dankbarkeit orthopädische Schmerzen verringert und negative Empfindungen gegenüber anderen wie Neid oder Angst verringert. Umgekehrt führe fehlende Dankbarkeit zu mehr Sorgen, Schuld und Schamgefühlen. Eine Studie von 2014 im Journal „Emotion“ habe gezeigt, dass Menschen gerne mehr Zeit mit dir verbringen möchten, wenn du kleine Gesten der Dankbarkeit zeigst.

Diese These wird zum Anderen durch einen Beitrag belegt, den die Mediatorin und Juristin Christina Wenz auf huffingtonpost.de gepostet hat. Sie untersuchte das Kommunikationsverhalten des „Dschungelkönigs“ 2016 von RTL, Menderes Bagci, und fand heraus, dass er sich in mehrfacher Hinsicht vorbildlich verhalte.

Er lege eine sehr wertschätzende Art an den Tag, sich ständig bei allen Menschen zu bedanken (seien das seine Mitbewohner, der Dschungelarzt Dr. Bob, das Fernsehteam oder die Zuschauer, die für ihn anriefen). Zudem sei er stets höflich und respektvoll geblieben, auch wenn andere die Stimme erhoben hätten. Zuletzt habe Menderes seine Mitbewohner immer so genommen, wie sie sind. Bei all diesen vorbildlichen Eigenschaften mahnt die Autorin zuletzt doch an, dass auch er seine eigenen Bedürfnisse und Wünsche stärker im Blick behalten sollte, Zitat:

„Wir haben auf jeden Fall das Recht, unserem Gegenüber zu sagen, wenn uns etwas stört oder ihm mitzuteilen, was wir uns wünschen. Wenn wir dies auf höflichem Weg tun – super!“

SOTG_Communicate-RespectfullyDies korrespondiert mit den Anforderungen des Fairplaykonzepts im Teamsport Ultimate Frisbee unter dem Begriff „Spirit of the Game“. Dazu sind folgende fünf Forderungen einzuüben, damit das Sportspiel sogar ohne Schiedsrichter funktioniert: Regelkenntnis – Respektvolle Kommunikation – Vermeiden von Körperkontakt – Faire Einstellung – Liebe zum Spiel.

Dies beinhaltet das bestimmte, aber höfliche Mitteilen eines vermuteten Regelverstoßes, den dabei gezeigten Respekt vor dem Gegenspieler (und ihn so zu nehmen wie er ist), sowie Dankbarkeit dafür zu zeigen, dass wir die Gelegenheit haben uns dabei auf Augenhöhe zu begegnen (Liebe zum Spiel). Grundsätzlich gilt: Wer dankbar ist, denkt mehr an andere – und erfüllt damit eine wichtige Voraussetzung für Fairplay.

06. März 2016 von JoergBenner
Kategorien: Soziales Netzwerken, Verantwortung | Schlagwörter: , , , , , , , , , | 1 Kommentar

1 Kommentar

Schreibe einen Kommentar

Pflichtfelder sind mit * markiert