Facebook stagniert und überaltert örtlich

FacebookDas Durchschnittsalter der Facebook-Nutzer ist inzwischen bereits auf 40,5 Jahre gestiegen, erstmals ist Ende 2012 die Zahl der Facebook-Besucher in Deutschland leicht gefallen. Darüber berichtet Holger Schmidt auf Focus online unter Berufung auf das Marktforschungsunternehmen Forrester und den Blogger Nicholas Carlson.

„Facebook ist nicht mehr cool“ schrieb jüngst der Blogger Nicholas Carlson und verwies dabei auf den Trend, dass Instagram, Snapchat oder Twitter bei Jugendlichen in den USA bereits stärker genutzt werden. Eine Umfrage von Garry Tan unter jungen Leuten sah das Blog-Netzwerk Tumblr ganz vorne (siehe Grafik). Laut Nate Elliot vom Marktforschungsunternehmen Forrester besteht eine „reale Gefahr“ für Facebook, sobald die Freundezahlen bei den Nutzern nicht mehr steigen. Das Statistikunternehmen Socialbakers hat herausgefunden, dass die Nutzerzahl unter anderem in den USA, Großbritannien, Kanada, Südafrika, Irland, Hongkong und Singapur in den vergangenen drei Monaten gefallen ist. Dennoch sei die Facebook-Nutzung wegen des starken Interesses in Schwellen- und Entwicklungsländern insgesamt weiter zunehmend.

Sociale Netzwerke-Nutzung, Grafik von Gary Tan Konkurrent Tumblr habe 2012 bei zuletzt 170 Millionen Nutzern die vergleichsweise geringe Summe von nur 13 Millionen Dollar Umsatz erzielt. Newcomer wie Snapchat oder Path setzten als Gegenentwurf auf die Rückkehr ins Private und die Kommunikation zwischen echten Freunden und könnten dabei vorerst noch auf genügend Risikokapital zurückgreifen. Doch bei Facebook ist seit dem Börsengang im vergangenen Mai der Kurs eingebrochen, was damit zu tun haben könnte, dass den Anlegern ein wenig die Fantasie fehlt. Hinzu kommen dauernde Auseinandersetzungen mit Datenschützern. Zuletzt hatte die neue Tochterfirma Instagram ihre Nutzer verärgert, weil der Dienst Fotos für Werbung einsetzen will.

Ob sich die neu entwickelte Suchfunktion des „Graph Search“ zum Freundefinden eigne, müsse sich noch erweisen, heißt es. Sie ermöglicht die Suche im öffentlichen Bereich nach Personen, deren Eigenschaften, Fotos und Orten. Dass es sich dabei eher um ein Instrument der Personalberater handeln könnte, thematisiert auch Klaus Eck in seinem PR-Blog: „Als Bewerber profitiere ich davon, mein Profil mit umfassenderen Angaben auszufüllen und diesen Part öffentlich zu machen. Außerdem kann ich bei einer Recherche analysieren, ob jemand ein gutes Business-Network pflegt oder nicht.“ Zudem würden Werbetreibende vermutlich weit bessere Daten über ihre Mitglieder von Facebook-Gruppen und Markenfans erhalten, Personalverantwortliche können das soziale Netzwerk stärker für das E-Recruiting nutzen.

25. Januar 2013 von JoergBenner
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