Good news are good news

University-of-Pennsylvania_logoEntgegen der landläufigen Meinung über Journalismus, wonach nur schlechte Nachrichten gute seien („Only bad news are good news“), hat eine neue Studie ergeben, dass sich positive Nachrichten über Soziale Netzwerke schneller verbreiteten als negative.

Das behauptet Jonah Berger von der University of Pennsylvania, der dazu tausende Nachrichtenartikel der „New York Times“ in Hinblick auf die Anzahl der online Leser-Empfehlungen untersucht hat. Sein Fazit: „Menschen teilen gute Nachrichten lieber mit ihren Freunden als schlechte“, wie jetzt auch die Welt online mitgeteilt hat.

Positive und ermutigende Geschichten verbreiten sich demnach im Internet oft schneller als negative. Unter anderem standen Artikel über wissenschaftliche Themen (neue Erkenntnisse und Entdeckungen) auf der Hitliste der am meisten weitergeleiteten Beiträge landeten. Der Forscher vermutet, dass die Leser in diesem Fall ihr Staunen über neue Erkenntnisse mit anderen Menschen teilen wollen. Besonders oft wurden witzige oder aufregende Artikel weiter empfohlen.

Gegenüber der „New York Times“ gab Jonah Berger an, dass Menschen in ihrer Online-Identität nicht als „Stimmungsmuffel dastehen“ möchten. Für fraglich halte ich jedoch seine Vermutung, ob Social Media-Nutzer tatsächlich darüber nachdenken, wie andere Menschen auf ihre geteilten Inhalte reagieren werden. Meiner Erfahrung nach geht jeder Mensch doch meist von sich aus. Jonah-Berger_ContagiousGenau diese intrinsische Motivation ist es, die mich dazu bewegt, die für mich interessanten Inhalte zu teilen.

Umgekehrt, heißt es weiter, würden allerdings auch Beiträge weitergeleitet, „die negative Gefühle wie Ärger oder Angst hervorriefen“. Es sind demnach vor allem diejenigen Artikel, die einen Leser emotional ansprechen, die er daraufhin für empfehlenswert hält. Eine weitere Beobachtung von Buchautor Berger ist, dass die Postings von Menschen umso positiver ausfallen, je mehr Zuhörer sie haben. Dies verknüpft der Welt-Beitrag mit der Erkenntnis von Forschern der TU Darmstadt und der Humboldt-Uni Berlin, wonach die „Selbstdarstellung im besten Licht“ eine regelrechte Neidspirale auslösen kann.

21. März 2013 von JoergBenner
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