IT-Branche in Erklärnöten

ArubaNetworks-2020Vision-ReportZwei Studien zur Zukunft von IT sind von verschiedenen Ansätzen aus zu komplementären Ergebnissen gekommen: Die eine besagt, dass IT-Fachleute künftig starke Business-Kommunikatoren sein müssen, die andere, dass viele Informatiker unfähig sind, die Vorteile von IT-Innovationen dem Management verständlich zu machen.

Zusammengefasst bedeutet das: IT-Experten sind auf ihre Rolle als zentrale Bindeglieder in der wachsenden Bedeutung von IT noch nicht vorbereitet. Dabei besteht angesichts zahlloser Erhebungen kein Zweifel an der zunehmenden Durchdringung unserer Arbeits- und unserer Lebenswelt mit IT. Laut aktuellem Cisco Visual Networking Index (VNI) wird sich der weltweite IP-Datenverkehr in fünf Jahren bis 2017 verdreifachen. Gründe hierfür sind eine beträchtliche Zunahme der internetfähigen Geräte und Verbindungen, die Beschleunigung der Breitbandleitungen, der steigende Einsatz von Videoanwendungen sowie das „Internet of Everything“ (s. Youtube-Video unten).

IT-Manager als künftige Business-Kommunikatoren

VNI_Hyperconnectivity_WP-02Dieses Szenario führt in vielen Bereichen des Arbeitslebens zur Mitnahme der eigenen Geräte, genannt „BYOD“ (bring your own device). Daneben sieht der „Report 20/20 Vision“ von Aruba Networks die Cloud und die Virtualisierung als wichtigste IT-Trends der Zukunft. In diesem Zusammenhang wandle sich die Rolle des IT-Managers von einem technischen Spezialisten zum zentralen Business-Kommunikator, heißt es weiter. Wenn die Worte aber fehlen, wie dann verständlich was erzählen?

89 Prozent der befragten IT-Fachleute erklärten, dass eine der größten kontinuierlichen Herausforderungen für sie die effektive Kommunikation der Richtlinien und des Wandels im Unternehmen sein wird. 88 Prozent sahen voraus, dass sie in Zukunft starke Business-Kommunikatoren sein müssen, um erfolgreich zu sein. 41 Prozent behaupteten sogar, dass Kommunikationsfähigkeit wichtiger sei als technische Fertigkeiten. Doch zwischen dem Wunsch, zum Business-Kommunikator zu werden und seiner Erfüllung, steht die Barriere der Allgemeinverständlichkeit.

IT-Innovationen scheitern an mangelnder Verständlichkeit

Das Beratungsunternehmen A.T. Kearney behauptet, dass sich die Innovationskraft der IT seit etwa fünf Jahren zum Top-Thema von Entscheidern gemausert hat. In der aktuellen Studie „IT innovation spurs renewed growth“ wird IT als Schlüssel zum gelungenen Geschäftsmodell angesehen. Dennoch ist der Anteil der Investitionen in IT-Innovationen von durchschnittlich 35 Prozent im Jahr 2002 auf nur noch 12 Prozent im Jahr 2012 gesunken.

IT-Innovation-underinvestDieses Ergebnis bezeichnen die Consultants angesichts der zunehmenden Digitalisierung der Welt als eine Fehlentwicklung. Als Hauptursache dafür haben sie die Unfähigkeit vieler Informatiker ausgemacht, dem Management die Vorteile von IT-Innovationen verständlich darzustellen. Als weitere Gründe werden die Komplexität der Anwendungs-Landschaften, in vielen Einzelbereichen ausgelagerte Dienstleistungen und die Überlastung im Tagesgeschäft angegeben.

An dieser Stelle tut sich ein offenbar wachsendes Geschäftsfeld auf, IT-Manager kommunikativ auf ihre neue Rolle im organisatorischen Zentrum der Gesellschaft vorzubereiten. Denn alle Unternehmens-Tipps besseren Nutzung der Innovationskraft der IT, wie sie etwa der Beitrag von cio.de nennt, helfen nicht viel, wenn die Argumentation nicht auch außerhalb des Expertenkreises gut ankommt.

Die Fähigkeit sich angesichts komplexer Technik-Landschaften und komplizierter Sachverhalte klar und allgemeinverständlich ausdrücken, kann und muss trainiert werden. Dies erscheint als eine große Chance für zukunftsorientierte IT-Experten, ebenso wie für Kommunikationstrainer, die sich ihrer annehmen können. Bei Interesse kontaktieren Sie mich bitte.

17. Juni 2013 von JoergBenner
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