Fairplay im Alltag 45-2016 – Mitgefühl

ksta_09-11-2017_sting-mitgefuehl1Am Tag der Veröffentlichung dieses Textes tritt der britische Musiker Sting (65, vormals Frontmann von „The Police“) bei der Wiedereröffnung des Pariser Clubs Bataclan auf. Dort waren durch einen Terroranschlag vor einem Jahr knapp 90 Menschen zu Tode gekommen. Anlässlich der weltweiten Veröffentlichung seines neuen Albums „57th & 9th“ am selben Tag mischt er sich auch in das politische Weltgeschehen ein. Insbesondere fordert er Mitgefühl anlässlich der anhaltenden Flüchtligskrise ein.

In einem Interview gegenüber der dpa äußerte er seine Überzeugung, dass die weltweiten Fluchtbewegungen nicht nachlassen werden:

„Die Syrer fliehen vor der Gefahr. Die Afrikaner fliehen vor der Armut. Irgendwann werden sie vor den Folgen des Klimawandels fliehen. Ich glaube nicht, dass die Krise verschwinden wird.“

sting-57th-9thEntsprechend drehen sich auch Songs auf dem neuen Album um diese Themen (Foto: obs/Universal Music); einer handelt von der Flüchtlingskrise, ein anderer vom Klimawandel, laut Sting „Dinge, die vielen Menschen Sorgen machen“. Die Veröffentlichung ist in zwei arbeitsreichen Monaten entstanden und hat dem Künstler zufolge „eine einfache Energie in sich“, die genau aufgrund der Kürze der Zeit erzeugt wurde.

Angesichts der Flüchtlingskrise plädiert er dafür, sich in die Situation der Geflüchteten zu versetzen, um sich einer Lösung anzunähern:

„Ich kenne nicht die Antwort darauf. Ich weiß nur, dass sie auf Mitgefühl aufbauen muss. Dem Verständnis, dass wir selbst in diesen Booten sein könnten. Ich könnte ein Vater und Ehemann mit meiner Familie in einem dieser Boote sein. Es ist wichtig, sich das vorzustellen. Sie sind Menschen wie wir und sie verdienen es, in Sicherheit zu sein.“

ksta_09-11-2017_sting-mitgefuehlMit dieser Aussage erfüllt er in der Tat eine zentrale Forderung für Fairplay – nämlich diejenige eines Perspektivechsels. Dieser ist unabdingbar dafür, Empathie zu entwickeln. Das Wort Fairness hat eine lange Tradition und wurde in seiner heutigen Bedeutung 1597 im Historiendrama
„König Johann“ von William Shakespeare geprägt.

Die Internationale Fairplay-Kommission der UNESCO hat formuliert: Fair verhält sich die Sportlerin und der Sportler, die und der vom anderen her denkt. Und gerade der Sport ist eine ansonsten „zweckfreie“ Betätigung, bei der sich der Umgang miteinander sehr gut einüben lässt. Speziell im Frisbeesport, der ohne externe Schiedsrichtende auskommt, ist Fairplay nicht nur eine informelle Zusatzvereinbarung, sondern in die Regeln hineingeschrieben ist.

SOTG_Be-Fair-MindedDas Konzept des „Spirit of the Game“ beim Teamsport Ultimate Frisbee betont fünf Hauptpunkte für das eigenverantwortliche Regulieren strittiger Situationen. Gefordert werden Regelkenntnis – Respektvolle Kommunikation – Vermeiden von Körperkontakt – Faire Einstellung – Liebe zum Spiel (das bedeutet, dass die Freude am Tun über einem „unbedingten“ Siegeswillen stehen soll). Vor diesem Hintergrund überrascht es nicht (wie schon berichtet), dass bereits in einigen deutschen Städten auch „Ultimate für Flüchtlinge“ erfolgreich angeboten wird.

Bei Interesse an entsprechenden Vorträgen oder Workshops kontaktieren Sie mich bitte.

11. November 2016 von JoergBenner
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