Unerlaubte junge Nutzer lieben Facebook
Hat es etwas mit den kindlichen Denkmustern zu tun, die soziale Netzwerke angeblich befördern? In einer neuen Studie geben 17 Prozent der befragten Internetnutzer im Alter von 6 bis 13 Jahren Facebook als ihre Lieblingsseite an. Das Problem: Laut Facebook-Nutzungsbedingungen darf das Netzwerk erst ab 13 Jahren genutzt werden.
Darauf weist ein Beitrag der Mitteldeutschen Zeitung online hin. Dmenach rangiert Facebook unter den beliebtesten Internetseiten auf Rang 1 vor Youtube mit 12 Prozent und SchülerVZ mit 11 Prozent. Nachdem dieser Dienst aufgrund schrumpfender Nutzerzahlen (von maximal bis zu 5 Millionen Nutzern zuletzt noch 200.000) inzwischen offline gegangen ist, wird interessant zu beobachten sein, wohin dessen Nutzer nun tendieren werden. Zu vermuten ist, dass sie sich ebenfalls Facebook zuwenden, das SchülerVZ vom Aufbau und den Funktionalitäten her sehr ähnelt.
Insgesamt spielen soziale Netzwerke und das Internet insgesamt für Kinder jedoch nur eine untergeordnete Rolle, denn das Medium Fernsehen ist nach wie vor beliebter. Das hat der Medienpädagogische Forschungsverbund Südwest mitgeteilt. Ganze 62 Prozent der Sechs- bis 13-Jährigen nutzen das Internet nur selten. Für 57 Prozent ist bei der Frage nach dem Medium, auf das sie am wenigsten verzichten können, die Antwort „das Fernsehen“.
Etwas anders sieht die Hierarchie der sozialen Netzwerken in den USA aus – wobei die jüngste veröffentlichte Befragung die Meinung Jugendlicher und nicht von Kindern wiedergibt. Die US-Investmentbank Piper Jaffray hat ihre jährliche Studie zum Konsumverhalten von US-Teenagern veröffentlicht. Demnach wankt die Vormachtstellung von Facebook: Der Vorsprung des Branchenprimus hat sich zuletzt gegenüber den Konkurrenten YouTube, Instagram und Twitter deutlich verringert. Auch Youtube, das zu Google gehört, ist zuletzt in der Beliebtheit bei den Jugendlichen zurückgefallen, wohingegen Instagram und Twitter leicht aufgeholt haben.
In seinem Wiwo-Blog schreibt Michael Kroker, dass Facebook-Gründer Mark Zuckerberg ein gutes Gespür für nötige Erneurungen beweist. Schon der Kauf des Foto-Portals Instagram habe sich als wichtiger Baustein erwiesen und auch mit seinem Facebook Home marschiere er in die richtige Richtung. Auch wenn der neue Dienst noch nicht so eingeschlagen hat wie erhofft, ist insgesamt festzustellen, dass sich alle Online-Netzwerke breiter aufstellen, wie die Welt in einem Beitrag jüngst dargestellt hat. Denn gerade in der digitalen Welt gilt: Nichts ist beständiger als der Wandel.