FOMO und FOBM als Krankheitsbilder

FOMO-BildIn der Aargauer Zeitung schreibt Philippe Wampfler von den Abkürzungen FOMO und FOBM, die „lächerlich und jugendlich klingen mögen“. Doch mit der „Fear Of Missing Out“ respektive der „Fear Of Being Missed“ benennt er zwei Phänomene, die in sozialen Medien  noch stärkere Auswirkungen zeigen als im realen Leben. Klassische Reizworte also, die ein klärendes Gespräch ermöglichen sollen.

Zugegeben, ich kenne das Phönomen, etwas zu verpassen, aus meienr Jugendzeit, als ich mich ungerne außerhalb meiner Clique in allabendlich vorgezeichneten Bahnen bewegte. heute sitzen Jugendliche jedoch bereits vor dem Frühstück und noch vor dem Schlafengehen an ihren geräten, checken Whats App, Facebook und Twitter, oder welche Kanäle gerade angesagt sein mögen.

Unter dem Einfluss digitaler Medien und mobiler Kommunikationsmittel hat sich dem verbreiteten Eindruck vieler Erwachsener diese Angst unter Jugendlichen deutlich verstärkt. „Noch nie war es so leicht, abwesend und doch informiert zu sein“, schreibt der Autor, damit verbunden ist häufig das Gefühl, am falschen Ort oder mti dem jetzigen Tun unzufrieden zu sein.

Der Technikjournalistin Bianca Becker zufolge ist FOMO „nicht nur ein mentaler Zustand, es ist auch eine physische Reaktion. Wenn ich FOMO erlebe, beginne ich zu schwitzen, erlebe Juckreiz, Herzrasen und Zwangsstörungen.“ Bei einer ersten Testreihe englischer und amerikanischer Psychologen zu diesem Phänomen ergab ich die bedebkliche Zahl, dass rund 40 Prozent der befragten unter 35-Jährigen unter FOMO litten.

Desweiteren gingen dei Forscher von drei grundlegenden psychologischen Bedürfnisse aus:
– Kompetent und effektiv in der Welt handeln zu können,
– sich als autonom handelndes Wesen zu empfinden
– und sich anderen nahe zu fühlen.

Um herauszufinden, wie es zu diesem Angstzustand kommt, haben sie zwei Hypothesen aufgestellt und geprüft: Entweder nutzen Menschen Social Media, weil sie diese Bedürfnisse schlecht befriedigen können, oder sie nutzen Social Media, weil sie bereits an FOMO leiden. Die zweite Annahme stellte sich als richtig heraus: FOMO wird zwar durch psychologische Bedürfnisse ausgelöst, ist aber vor allem der Grund, warum Menschen Social Media übermäßig nutzen.

Weiter schreibt Philippe Wampfler, dass sich daraus eine Spirale der Unzufriedenheit ergebe:  Soziale Netzwerke würden genutzt, um sich anderen Menschen näher zu fühlen, doch diese Mediennutzung verstärke das Gefühl von FOMO noch, anstatt es zu reduzieren. Soziale Meiden würden daher immer öfte, vor allem direkt nach dem Aufwachen und vor dem Einschlafen genutzt, jedoch ohne positive Gefühle zu erzeugen, sondern im Gegenteil vermehrt negative.

FOMO verstärkt das Ablenkungspotenzial sozialer Netzwerke: So können zum Beispiel auch beim Lernen kaum der Impuls unterdrückt werden Facebook aufzurufen. gegenüber einer reinen Symptombekämpfung, nur dei Nutzung einzuschränken, empfiehlt der Autor Arbeit an den Ursachen: „Entscheidend ist aber, die eigenen Bedürfnisse wahrzunehmen und daran zu arbeiten, ihnen gerecht werden zu können.“

Abschließend heißt das Pendant zu der Angst, Informationen zu verpassen, die Angst selbst vermisst zu werden, das heißt zu wenig Informationen für Freunde bereitzustellen, sodass sie nichts vom eigenen Leben mitbekommen und einen vermissen könnten. So irrational das klingt, so plausibel ist es bei näherem Nachdenken doch. Dauernde Verfügbarkeit in sozialen Medien ist eine neue und zwanghafte Form der Freundschaft und ebreitet Jugendliche dabei unwillkürlich auf die Absicht vieler Arbeitnehmer vor, genau dasselbe in einem Angestelltenverhältnis zu verlangen.

03. Oktober 2013 von JoergBenner
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