Werte-Orientierung verbindet Fühlen und Wissen

KStA_13-09-28_Plädoyer-gegen-Ellenbogen01102013_0000In einer Kolumne im Kölner Stadt-Anzeiger hat die 17-jährige Autorin Nina Müller des „Junge Zeiten“-Teams der Zeitung eine Wertedebatte gestartet. Darin bedauert sie, dass Respekt, Höflichkeit und Hilfsbereitschaft nicht mehr zum allgemein verbreiteten Wertekanon gehören. Sie beklagt die oft fehlende Vorbildfunktion von Erwachsenen und Personen des öffentlichen Lebens und ruft nichtsdestoweniger genau dazu auf.

Bei der Frage, warum so wenige Personen die eingangs genannten Werte beherzigen, gibt sie die einleuchtende Erklärung, dass es uns Zeit kostet, höflich zu sein und anderen zu helfen, und uns vorgeblich selbst nicht weiterhilft. Darüber hinaus meine ich kostet es jedoch eine besondere Überwindung, wissentlich das Richtige zu tun anstatt bequemlichkeitshalber das Falsche. Mehr noch: Es kostet Nachdenken anstelle von Verdrängen, es kostet Haltung anstelle von Ohnmacht.

Das bedeutet weiter: Verantwortung für mein eigenes Leben zu übernehmen startet in den kleinen Situationen, wie sich Zeit zu nehmen für ein Kind, das vom Fahrrad gefallen ist, einer alten Frau über die Straße zu helfen, aber auch dazwischen zu gehen, wenn zwei Halbstarke sich halb tot prügeln. In der Praxis erweisen sich dabei kurze klare (ggf. laute) Worte und eine klare Hand-Zeichensprache als hilfreich.

Zugegeben, das ist leicht gesagt. Aber es lässt sich auch üben. Wir üben das in der Schule bei Streitschlichtungs-Verfahren, wir üben das zu Hause unter Geschwistern und Eltern, unter Nachbarskindern ebenso wie im Frisbeesport. Auf der Basis von Übung können wir uns dann auch auf fremdem Terrain sicher sein. Es ist falsch, mich fremd zu fühlen und mich deshalb herauszuhalten, wenn ich weiß, dass genau jetzt genau ich gefordert bin. Wo ich mich aufhalte, da bin ich nun mal. Und nur da, wo ich gerade bin, kann ich aktiv werden.

Schließlich und letztlich gibt eine vollbrachte gute Tat auch ein gutes Gefühl. Das beginnt bei ganz selbstverständlichen Aktionen, etwa im Straßenverkehr: als Autofahrer sollte ich Fahrradfahrern und Fußgängern Vorfahrt respektive den Vortritt lassen. Ein Zeichen des Dankes ist der gerechte Lohn. Aber versteh mich nicht falsch: Ich tue es nicht deswegen, um belohnt zu werden. Ich tue es aus Überzeugung, weil ich mir sicher bin, dass es das Richtige ist. Und – wie Nina Müller schreibt – ich tue es auch deswegen, weil andere dann vielleicht auch beginnen „diese Form von gemeinschaftlichem Geben und Nehmen ebenso zu schätzen“.

Insofern verbindet eine klare Werte-Orientierung Gefühl und Bewusstsein. Glaubst Du auch, dass es eine doppelte Bestätigung ist, zu wissen ich habe meiner Überzeugung gemäß gehandelt, und es fühlt sich auch noch richtig gut an!? Wenn du Interesse hast, das Thema zu vertiefen, kannst du dich gerne bei mir erkundigen zu Kursen und Seminare zum Thema Eigenverantwortung im Frisbeesport!

01. Oktober 2013 von JoergBenner
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