Fairplay im Alltag 04-2017 – Wertschätzung

KStA_25-201-17_Alles-auf-Anfang2Die Ansprüche der heutige Arbeitnehmenden ändern sich. Nach den Generationen X und Y drängt heute vermutlich schon die Generation Z auf den Arbeitsmarkt. Neben der Frage, was wohl danach kommt, bleibt für den Moment festzuhalten, dass Geld nicht der einzig entscheidende Faktor für die Auswahl einer Arbeitsstelle ist. Daneben geht es vor allem um Wertschätzung und Freude.

Dies macht auch ein großes Feature von Lioba Lepping im Magazin des Kölner Stadt-Anzeigers deutlich, das unter dem Titel „Alles auf Anfang“ die Bereitschaft umzusatteln thematisiert. Als Aufhänger wird der Ausstieg von Nico Rosberg aus dem Formel 1-Zirkus gewählt, nachdem dieser den Weltmeistertitel eingefahren hatte. Führungskräftecoach Horst Cooon wird zitiert:

„Es geht darum sich zu fragen, ob ich da, wo ich bin – in meinem Job, an dieser Stelle im Unternehmen – noch richtig bin.“

Auslöser einer solchen Frage und einer möglicherweise beunruhigenden verneinenden Antwort sind die Umstände, dass sich Menschen ändern, aber auch Verhältnisse im Unternehmen und bei der Arbeit ändern. Änderungsbereitschaft ist nun nicht jedermanns Sache. Doch die selbstständige Personalberaterin Kerstin Rückert gibt zu bedenken:

„Tatsächlich verbringen wir sehr viel Lebenszeit mit unserem Beruf, zu viel, um sich dauerhaft mit einer Aufgabe zu begnügen, die einen nicht ausfüllt oder sogar unglücklich macht.“

KStA_25-201-17_Alles-auf-Anfang1Als wichtigen Garanten für Kontinuität nennt sie ein gutes Unternehmensklima. Dies bestätigt eine Gallup-Studie aus dem Jahr 2015, wonach lediglich 15 Prozent für die Unternehmensziele „brennen“ und 15 Prozent innerlich gekündigt haben. Der Rest macht „Dienst nach Vorschrift“. Das eigentlich Erschreckende an dieser Studie ist die Zahl der 70 Prozent Mitarbeitenden, die ihre Arbeit vermutlich als notwendiges Übel betrachten, aber sicher nicht mit großer Begeisterung dabei sind.

Als Hauptproblem macht die Autorin mangelnde Wertschätzung aus. Das Problem hängt weitgehend an den Führungskräften, die in Sachen Mitarbeiterführung keine klare Vorgabe haben. Daher geben sie meist mehr oder weniger bewusst den Druck weiter, den sie „von oben“ erhalten. Rückmeldung oder Lob finden kaum statt.

SOTG_Communicate-RespectfullyWertschätzende Kommunikation in der Praxis ist nicht nebenbei getan, sondern erfordert Zeit und Übung. Wenn Mitarbeitende dann dennoch einen Wechsel herbeisehnen, sollte dieser Wunsch respektiert und unterstützt werden, sei es innerhalb oder außerhalb des Unternehmens.

Freude an der Arbeit kann nur durch eine Sinnperspektive vermittelt werden. Meine Arbeit macht nicht nur mir, sondern auch anderen Freude, sie stellt – ganz allgemein gesprochen – etwas dar, das zum allgemeinen Wohlbefinden beiträgt und hilft das Gemeinwohl zu steigern. Das wäre eine Sinnperspektive!

SOTG_Enjoy-PlayingSolche Perspektiven lassen sich auch im Sportspiel Ultimate Frisbee einüben, der das Beilegen strittiger Situationen ohne externe Schiedsrichtende vorsieht. Dazu sind Freude am Spiel (und Freude am Leben) sowie respektvolle Kommunikation zwei grundlegende Voraussetzungen. Bei Interesse an entsprechenden Vorträgen oder Workshops kontaktieren Sie mich bitte.

28. Januar 2017 von JoergBenner
Kategorien: Mitarbeiter-Wissen, Verantwortung | Schlagwörter: , , , , , , , , , | Schreibe einen Kommentar

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