Reputations-Sicherung beginnt mit Kultur

RiskNET-LogoDie angeblich erste empirische Analyse zu Reputationsrisiken kommt zum Schluss, dass diese schwieriger zu bewerten sind als andere Risiken, und künftig an Bedeutung gewinnen werden. Als Grund dafür geben die Technische Universität Graz und das Kompetenzportal risknet.de vor allem die Geschwindigkeit der Verbreitung von Nachrichten über Soziale Medien an.

„Es dauert 20 Jahre, um sich eine Reputation aufzubauen, und fünf Minuten, um sie zu ruinieren.“, zitieren risknet.de und die Süddeutsche Zeitung den US-Großinvestor Warren Buffett. Allerdings verhilft diese Erkenntnis der Studie zufolge bisher nicht zu einem Umschwung im Verhalten, da Reputationsrisiken nicht ernst genug genommen würden. Der Geschäftsführer von Risknet Frank Romeike erklärt dieses Paradoxon damit, dass Reputationsrisiken nur sehr schwer greifbar seien.

Prävention durch Kommunikation

An der Umfrage haben sich mehr als 400 Risikomanagement-Experten aus Deutschland, Österreich und der Schweiz beteiligt. Zwar würde die Unternehmensreputation als wichtiger Werttreiber identifiziert, doch das Risikopotenzial für den eigenen Betrieb würde als eher gering bewertet. Während das übrige (klassische) Risikomanagement vor allem mit Mathematik arbeitet, ist das Risiko einer Rufschädigung hingegen nur schwer über eine Wahrscheinlichkeitsrechnung messbar. „Heutzutage kann jeder Blog-Eintrag im Internet eine Welle auslösen, die den Ruf eines Konzerns gefährdet“, berichtet Frank Romeike in der Süddeutschen.

Reputationsrisiken-BewertungReputationsthemen können über Soziale Medien rasend schnell verbreitet werden und dadurch in der Öffentlichkeit eine ungeheure Dynamik entfalten (Stichwort „Shitstorm“). Umso wichtiger erscheint vor diesem Hintergrund eine Prävention, die auf einer ganzheitlichen internen und externen Kommunikation beruht. Der Experte schlägt für den Fall einer unzutreffenden Beschuldigung das Anlegen eines Transparenzplans vor, demgemäß schnell, autorisiert und nachvollziehbar kommuniziert werden kann. Denn wenn die Gerüchteküche erst brodelt, dann steht das Unternehmen schon in der Defensive und muss möglichst unverzüglich Stellung beziehen, um eine weitere Eskalation der öffentlichen Wahrnehmung durch die Eigendynamik der sozialen Medien zu vermeiden.

Issues Management und Unternehmenskultur

Zudem ist ein Issues Management zu empfehlen, anhand dessen künftige Trends erkennbar werden. Durch strategische Korrekturen können in der Folge Eskalationen vermieden und so der Unternehmenswert geschützt werden. Der Grundsatz des Reputationsmanagements, sich als Unternehmen so zu verhalten, wie es selbst behandelt werden möchte, ist letztlich nur eine Vereinfachung des Kantischen Imperativs, der als Grundlage allen sozialen Verhaltens gelten kann. Damit erweist sich das Reputationsmanagement im Kern als eine Disziplin, die gelebte Unternehmenswerte und eine durchgängige Unternehmenskultur voraussetzt.

01. Februar 2013 von JoergBenner
Kategorien: Öffentlichkeitsarbeit | Schlagwörter: , , , , , , , , , , , | Schreibe einen Kommentar

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