Empowerment durch Social Business
Eine neue Studie des Branchenverbandes BITKOM hat ergeben, dass der Einsatz von Social Media in vielen Hightech-Unternehmen einen Kulturwandel in Richtung einer offeneren Kommunikation auslöst. In der Folge führe das Teilen von Wissen zu einer größeren Innovationskraft der Unternehmen und zu einer verstärkter Übernahme von Verantwortung der Mitarbeiter.
Für die in Zusammenarbeit mit der Agentur Storymaker erstellte Studie „Einsatz und Potenziale von Social Business“ wurden 161 Unternehmen der ITK-Branche befragt. Danach nutzen 59 Prozent der von ihnen Social Media sowohl für die interne als auch für die externe Kommunikation. BITKOM-Präsident Prof. Dieter Kempf fasst zusammen: „Der Einsatz von Social Media fördert eine offene Kommunikationskultur. Das Teilen von Informationen wird selbstverständlich, Herrschaftswissen wird aufgelöst.“
Gegenüber der gelebten Unternehmenskultur klingt diese Aussage vermutlich noch etwas zu optimistisch. Doch tendenziell ist die weitergehende Schlussfolgerung nachvollziehbar, dass Soziale Medien entscheidend zum Geschäftserfolg beitragen. Teams können mit ihrer Hilfe bessere Arbeitsergebnisse erzielen, Mitarbeiter sich stärker an Entscheidungsprozessen beteiligen. „In der Shareconomy wird das Teilen von Informationen und Wissen zu einem strategischen Wettbewerbsfaktor“, erklärt Kempf.
Dadurch stiege die Innovationskraft der Unternehmen als auch die Bereitschaft der Mitarbeiter Verantwortung zu übernehmen. Immerhin 37 Prozent der Unternehmen geben an, dass sich mit der Nutzung sozialer Medien Mitarbeiter stärker an Entscheidungen des Managements beteiligen. „Es zeichnet sich ab, dass sich mit der Verbreitung sozialer Medien die Anforderungen an das Management ändern“, schlussfolgert Kempf. „Eine offene Kommunikationskultur verlangt nach Beteiligung, Integration und Feedback durch die Führungskräfte.“
Anpassung des Managaments auf Social media nötig
Eine Einschränkung haben die Studienautoren allerdings gemacht: Um die Potenziale von Social Media voll ausschöpfen zu können, müssten die entsprechenden Lösungen auf breiter Front eingeführt und interne Abläufe und ihr Management darauf angepasst werden. Bisher setzen die meisten Unternehmen Social Business entweder für Marketing (laut Umfrage 90 Prozent) und für PR (85 Prozent) ein. Immerhin 58 Prozent nutzen Social Media im Personalwesen, noch gut ein Drittel (36 Prozent) im Vertrieb und genau ein Viertel im Kundenservice.
17 Prozent nutzen Soziale Medien für die Produktentwicklung ein. Unter dem Stichwort Crowdsourcing können Kunden, Partner und andere Interessierte in die Neuentwicklung und Verbesserung von Produkten oder Diensten eingebunden werden. Der Studie zufolge hat der Einsatz von Social Media auch starke positive Auswirkungen auf die interne Kommunikation. 73 Prozent der befragten Unternehmen geben an, dass sich der Austausch von Wissen innerhalb der Organisation verbessert hat. 72 Prozent sind der Überzeugung, mit Social Media grundsätzlich die Kommunikation unter den Mitarbeitern zu fördern.
54 Prozent haben neue Formen der Zusammenarbeit (Collaboration) eingeführt und 50 Prozent verzeichnen eine bessere Kommunikation innerhalb von Projektteams. Am häufigsten genutzt werden Wikis (75 Prozent), Intranet (69 Prozent), interner Blog und Instant Messenger (jeweils 50 Prozent) internes soziales Netzwerk (36 Prozent) und Social Software Suite (30 Prozent). Diese führt unterschiedliche Social Media-Kanäle auf einer Oberfläche zusammen und erleichtert so die Pflege interner und externer Online-Beziehungen. 12 Prozent der befragten der ITK-Unternehmen halten Social Software für einen wesentlichen künftigen Treiber für die IT-Branche. Die BITKOM-Studie steht zum Download bereit.