Chefs entscheidend für Unternehmens-Reputation
Chief Executive Officer prägen hauptsächlich den guten Ruf eines Unternehmens. Dies haben neun von zehn europäischen Kommunikations-Chefs in einer Studie mehrerer europäischer Universitäten angegeben. Allerdings liegt die Menge derjenigen Unternehmen, die ein Reputation Management betreiben, nach Angaben von pr-journal.de bei nur 60 Prozent.
579 Kommunikationschefs (Chief Communication Officers) aus 39 europäischen Ländern wurden befragt. Darüber hinaus nahmen 43 CCOs global tätiger Unternehmen mit Sitz in Europa an einer vertiefenden qualitativen Befragung teil. Ihre einhellige Meinung: Entscheidend für die Reputation ist die Art und Weise, wie die Unternehmensspitze nach innen und außen kommuniziert. Von besonderer Bedeutung ist dabei auch der Umgang mit den Medien.
Sie teilen sich ebenfalls die Einschätzung, dass die Bedeutung der Reputation von CEOs vor allem großer Unternehmen in Zukunft weiter zunehmen wird. Der Leiter der internationalen Studie Ansgar Zerfaß, Professor an der Universität Leipzig, erklärt:
„CEOs können Unternehmensmarken aufbauen, aber auch beschädigen. Sie können ihre Unternehmen heute nicht mehr alleine hinter den Kulissen steuern. Was sie tun oder lassen, kann den Ruf ihrer Firmen schnell und nachhaltig beeinflussen.“
Den Studienergebnissen zufolge gilt das vor allem im globalen Rahmen. Der Co-Autor der Studie Joachim Klewes, Professor an der Universität Düsseldorf und Senior Partner bei Ketchum Pleon, betont daher die Glaubwürdigkeit der Führungskräfte:
„Topmanager eines Unternehmens stehen für Werte, zum Beispiel dafür, ob und wie ihre Firma Leistung und Verantwortung herüberbringt. Kein Wunder, dass die besten Unternehmen Spezialisten dafür beschäftigen, den Ruf ihrer Top-Manager zu schützen und zu gestalten.“
Der CEO Germany von Ketchum Pleon Dirk Popp erklärt sogar, dass „die Tage von distanzierten, kaum sichtbaren und unkommunikativen Führungskräften gezählt“ seien. Allerdings werden derzeit laut Studie die persönlichen Kompetenzen eines CEOs in der Kommunikationspraxis noch viel zu wenig hervorgehoben.
Gefragt sind zunächst das tatsächliche Verhalten der Chefs und dann dessen unaufdringliche kommunikative Vermittlung. Aktuell würden jedoch vor allem die abstrakte Wertorientierung (31 Prozent) kommuniziert, daneben eher funktionale Eigenschaften oder kognitive Leistungen (25 Prozent) und nur zu 14 Prozent das Verhalten, das idealerweise Ausdruck einer Haltung sein sollte. Joachim Klewes bezeichnet die Chefs sogar als „Kristallisationspunkt“ und „wichtigste öffentliche Promoter“ ihres Unternehmens
Für die Zukunft werden daher die strategische Positionierung von Spitzenmanager zur Förderung der Unternehmens-Reputation und ein systematisches Monitoring empfohlen. Meine Empfehlung für kleine und mittlere Unternehmen geht eher in Richtung einer ausgeprägten Unternehmenskultur im Sinne einer wertebasierten Führung, die durch konkrete Verhaltens-Richtlinien das oft sehr abstrakte Leitbild zum Leben erweckt. Mein Ansatz dazu ist der „Corporate Spirit“, den ich in Management-Seminaren zu lateraler Führung über die Analogie zum Frisbeesport gerne zusammen mit Ihnen entwickle. Bei Interesse schreiben Sie mir bitte.