Digitalisierung nonstop

Accenture_Disrupted-2014_takeawayDas Reizwort „Digitalisierung“ erlebt vor allem zusammen in der Kombination „Digitale Transformation“ einen bisher unbekannten Hype.

Das Beratungsunternehmen PwC fragt in Hinblick auf die „Digitale Revolution: Verpasst Deutschland den Anschluss?“, das Beratungsunternehmen Accenture prophezeit „Disrupt or be disrupted“. Gleichzeitig vermitteln verschiedene Nachrichten den Eindruck, dass wir erst am Anfang eines noch viel stärkeren Umbruchs stehen.

Der Cloud Computing Anbieter Salesforce stellt die Digitale Transformation an den Anfang seiner „IT Trends 2015. Was uns dieses Jahr beschäftigen wird“ (Beitrag auf e-commerce-magazin.de). Das Reizwort steht hier vor Machine-to-machine, Cloud Computing im Mittelstand, Kundenzentrierung, EU-Datenschutzgesetz, Wearables und Analytics.

„Produkte, Services, aber auch das tägliche Arbeitsleben und die Kommunikation werden zunehmend digitaler – die Digitalisierung wird zu einem gesellschaftlichen Trend.“

Weiter heißt es, du musst diese Entwicklung nicht gut finden, aber du kommst auch nicht darum herum. Während viele Unternehmen wenigstens ihre Kommunikation bereits digital transformierten (u.a. durch Collaboration Software), würden aktuell auch die Endkunden durch steigende Nutzung von Smartphones und mobilen Apps weiter nachziehen.

Viele digitale Strategien sind keine

Accenture_Disrupted-2014_exhibit3Allerdings, so schränken PwC und Accenture ein, stünden deutsche mittelständische Unternehmen im internationalen Vergleich noch am Anfang einer Digitalisierung ihrer Geschäfte. Das betont Mark Zimmermann in einem Beitrag auf computerwoche.de. „Erschreckend weit verbreitet“ sei noch die Ansicht, dass die Digitalisierung ausschließlich Konsumgüter betreffe. Doch die Digitalisierung gehe über dem Vertriebsweg der reinen Online-Vermarktung weit hinaus und ermögliche dadurch neue Service- und Geschäftsmodelle:

„Die Analyse von Unternehmensdaten und des Kundenverhaltens erlauben die Entwicklung neuer Produkte und Dienstleistungen. Die Digitalisierung revolutioniert die gesamte Wertschöpfungskette und zwingt Unternehmen, diese komplett zu überdenken.“

PwC_12-2014_digitale-GeschäftsmodelleIngo Steinhaus weist auf it-director.de in Bezug auf die PwC-Studie darauf hin, dass nur ein Drittel der befragten Unternehmen mit digitalen Technologien in Richtung erhöhte Kunden- oder Mitarbeiter-Mitsprache bei der Produktentwicklung experimentierten. Bei vielen so genannten digitalen Strategien (die nach eigener  Einschätzung rund die Hälfte der Unternehmen besitzt) gehe es nur um eine Übertragung bisheriger Ansätze in einen anderen Bereich, nicht aber um den Einsatz digitaler Technologien in das Geschäftsmodell. „Alter Wein in neuen Schläuchen“ urteilt daher der Autor.

Kulturelle Voraussetzungen entscheidend

digital_strategyUnabkömmlich für die Umsetzung digitaler Geschäftsmodelle ist jedoch auch eine Umwandlung der Unternehmenskultur. Dies thematisiert auch Wafa Moussavi-Amin, Analyst und Geschäftsführer bei IDC in Frankfurt am Main, in einem Gastbeitrag auf computerworld.ch, wonach organisatorische und kulturelle Aspekte die Voraussetzung für das erfolgreiche Gestalten einer Digitalen Transformation im Unternehmen sind. Er bezeichnet sie als einen Prozess, der die Unternehmenskultur verändern muss. Die Digitale Transformation werde zwar von der IT unterstützt, umfasse aber das gesamte Unternehmen. Er spricht insbesondere von Risikobewusstsein, Innovationskultur und dem Grad der IT-Business-Integration.

Laterale-Führung-SymbolKlar ist aber vor allem, dass die Realität des Arbeitsalltags diese Faktoren nicht nur gestatten, sondern fördern muss. Fehlerkultur zuzulassen ist eine Forderung, flache Hierarchien zu gestalten, eine weitere. Auf Augenhöhe miteinander umzugehen ist eine weitere Voraussetzung, wenn das Management mit seinem Team erfolgreich die Herausforderungen der Zukunft bewältigen möchte. Kein Wunder, dass daher auch das Unternehmen Experton in einem Fachbeitrag auf it-daily.net in einer zehn Punkte umfassenden Liste den „Workspace of the Future“ als vordringlichste Aufgabe von CEOs aufführt.

Wenn hier von „horizontalen Prozessen“ die Rede ist, fühle ich mich in meinem Ansatz von „lateralem Management“ bestätigt. Bei Interesse bitte nachfragen.

11. Februar 2015 von JoergBenner
Kategorien: Mitarbeiter-Wissen, Verantwortung | Schlagwörter: , , , , , , , , | 1 Kommentar

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